Das Staatsballett Berlin – eine zeitgenössische Ballettkompanie
Das Staatsballett Berlin ist ein künstlerisch und wirtschaftlich eigenständiger Betrieb der Stiftung Oper in Berlin und wurde 2004 durch einen Zusammenschluss der früheren Ballettensembles der drei Berliner Opernhäuser der Deutschen Oper Berlin, der Komischen Oper Berlin und der Staatsoper Unter den Linden gegründet. Mit 114 Beschäftigten aus ca. 30 Nationen – darunter 80 Tänzer*innen – ist das Staatsballett die größte Tanzkompanie Deutschlands.
Jährlich finden ca. 90 Aufführungen im Repertoirebetrieb an den drei Opernhäusern statt, darunter 3–4 Premieren von Neukreationen und bestehenden Werken relevanter Choreograph*innen, die das Repertoire des Staatsballetts erweitern. Das Repertoire umfasst klassisches, neoklassisches und zeitgenössisches Ballett.
Junge Choreograph*innen aus der Kompanie erhalten eine besondere Förderung indem ihnen eine Plattform geboten wird, in der sie sich ausprobieren und ihre individuellen Handschriften weiterentwickeln können. Daneben erreicht das Education Programm des Staatsballetts jährlich ca. 6.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch ein umfassendes Vermittlungsangebot aus Trainingsbesuchen, Workshops und Tanzkursen, Schulbesuchen und Aufführungen.
Gesprächsformate zu aktuellen gesellschaftlichen Diskursen und Zukunftsfragen bieten die Möglichkeit zur Reflektion und Horizonterweiterung.
Mission und Vision
Das Staatsballett Berlin ist Inspirationsquelle und Startpunkt neuer choreographischer Werke, eine kreierende zeitgenössische Ballettkompanie, die viele neue Schritte ins Unbekannte geht, um das Ballett und den Tanz weiter zu denken.
Der Tanz wie auch das Ballett ist eine lebendige Kunstform, die vom unmittelbaren Moment lebt. Das Staatsballett Berlin ist deshalb ein Ort der Vernetzung, des Austausches und des gemeinsamen kreativen Schaffens in Berlin mit seiner Vielfalt, Toleranz und Offenheit. Ein Ort, an dem kreative Gestaltung den angemessenen Raum hat, sich entfalten zu können; innegehalten werden kann und neue Denkmuster kultiviert werden. Das Staatsballett Berlin versteht sich nicht nur als künstlerischer Produktionsort, sondern auch als kultureller und gesellschaftlicher Bildungsort.
Diversitätsentwicklung prägt die Organisation des Staatsballetts Berlin. Das beinhaltet eine Öffnung zu den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen innerhalb der Mitarbeiterschaft ebenso wie unterschiedliche Vermittlungskonzepte für unterschiedliche Publikumsgruppen.
Publikum
Die Wahrnehmung des Staatsballetts soll regional, national und international sowie die Begehrlichkeit und Identifikation mit dem Staatsballett gestärkt werden.
Das Staatsballett soll für jeden zugänglich sein. Faktische und ideelle Barrieren werden kritisch hinterfragt und nach Möglichkeit abgebaut. Wir sprechen ein diverses Publikum an und ermöglichen künstlerische Erlebnisse für Menschen verschiedenster Altersstufen und Hintergründe.
Partner*innen
Die künstlerischen Partner*innen des Staatsballetts Berlin zeichnen sich durch Exzellenz aus und pflegen einen respektvollen sowie wertschätzenden Umgang im kreativen Arbeitsprozess mit allen Beteiligten.
Die unterstützenden Partner*innen des Staatsballetts Berlin übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und setzen sich ideell und materiell für die künstlerische Arbeit des Staatsballetts Berlin ein. Sie unterstützen die kulturelle Bildung, ermöglichen Innovationen und Exzellenz auf der Bühne sowie Teilhabe der Stadtgesellschaft. Die Zusammenarbeit zwischen dem Staatsballett und seinen Partner*innen ist geprägt von gegenseitiger Wertschätzung, einem respektvollen Umgang und dem Teilen gleicher Werte.
Medienpartnerschaften werden mit Bedacht gewählt und beruhen auf gegenseitigem Vertrauen, Respekt und win-win-Verabredungen. Mit dem Ziel, das Programm des Staatsballetts zu vermitteln, den Ticketverkauf zu fördern und die Marke Staatsballett Berlin zu etablieren, umfassen die Kooperationen sowohl bekannte reichweitenstarke Medien wie auch spezifische Zielgruppenmedien, immer mit dem Anliegen, die gesamte Bevölkerung Berlins anzusprechen.
Werte und Verhaltenskodex
Wir teilen grundlegende soziale Werte, nämlich den Schutz der Menschenwürde, persönliche Integrität und gegenseitigen Respekt. Wir erwarten von allen Personen, die mit unserer Organisation verbunden sind, dass sie andere mit Fairness, Würde und Respekt behandeln - unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer sozialen Herkunft, ihrem Alter, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religion, ihrer Beeinträchtigung oder einem anderen geschützten Merkmal. Wir sind dafür verantwortlich, dass diese Werte in unserem Umgang miteinander gewahrt werden.
Das Staatsballett Berlin ist bestrebt, einen sicheren und inklusiven Raum zu schaffen. Wir erkennen und schätzen die unterschiedlichen Hintergründe, Perspektiven und Talente all unserer Mitarbeiter*innen und Partner*innen. Wir verpflichten uns, ein Umfeld zu fördern, in dem die individuellen Werte und der Selbstwert jedes/jeder Einzelnen respektiert werden. Jeder sollte angemessene und gleiche Chancen zur Weiterentwicklung erhalten, und seine Beiträge sollten anerkannt und geschätzt werden.
Kommunikation ist ein Schlüsselfaktor, um unsere Werte zu vermitteln. Wir ermutigen jede*n Einzelnen zum Dialog, zum aufmerksamen Zuhören, zum konstruktiven Feedback und zur professionellen, freundlichen und einfühlsamen Äußerung seiner Gedanken und Anliegen.
Wir alle befolgen grundlegende Prinzipien
- Wir dulden keine abwertenden, erniedrigenden oder anzüglichen Bemerkungen, Witze und/oder Gesten. Wir haben keine Toleranz gegenüber jeglicher Art von Diskriminierung und Belästigung
- Wir ergreifen das Wort oder schreiten ein, wenn wir Zeugen von Verstößen gegen den CoC werden.
- Wir unterstützen eine umfassende und ergebnisoffene Untersuchung in Fällen von Diskriminierung und Übergriffen.
- Es ist selbstverständlich, dass wir uns gegenseitig mit Namen ansprechen. Es kann einige Zeit dauern, dies zu lernen - häufiges Nachfragen ist kein Problem.
- Wenn wir einander vorstellen, begrüßen wir es, die eigenen Pronomen zu nennen. Zögern Sie nicht, freundlich nachzufragen oder sich von vornherein mit Ihren Pronomen vorzustellen. («Hallo, ich bin Peter, meine Pronomen sind er/ihn. Wie möchten Sie angesprochen werden?»)
- Wir würdigen die Anwesenheit aller Personen, die wir im Gebäude treffen, und ermutigen Sie sich gegenseitig zu grüßen.
- Der Umgang mit Gefühlen wie Druck, Ärger, Enttäuschung usw. kann eine Herausforderung sein. Bevor Sie schreien und die Beherrschung verlieren, versuchen Sie, Ihre Gefühle zu benennen und die Situation selbst zu reflektieren. Sie können einen Schritt zurücktreten und einen ruhigeren Dialog wiederherstellen, indem Sie sich entschuldigen und um Feedback bitten.
- Körperlicher Kontakt bedarf der ausdrücklichen Zustimmung. Dies muss im Voraus vereinbart werden. Wenn Sie sich nicht wohl fühlen, ermächtigen Sie sich selbst und sprechen Sie für sich selbst.
- Feedback erfolgt auf einer sachlichen Ebene und in einem angemessenen, idealerweise vertraulichen Rahmen, um die Privatsphäre und die Würde des Empfängers zu wahren. Wir glauben an ein Feedback, das achtsam, konstruktiv und zielorientiert ist. Eine hilfreiche Regel könnte lauten, dass ein «feedBACK immer von einem feedFORWARD» (einer Alternative oder einer Lösung) begleitet sein sollte.
- Um den geschützten Raum und die Urheberrechte zu schützen, sind private Social-Media-Inhalte, die während des Unterrichts, der Proben und Vorstellungen aufgenommen werden, verboten.
- Jede*r von uns ist dafür verantwortlich, diesen Verhaltenskodex zu lesen, zu verstehen und sich daran zu halten. Wir erwarten auch von unseren Gästen ein professionelles Verhalten und garantieren gleichzeitig den gleichen Schutz.
Die Nichteinhaltung dieses Verhaltenskodexes wird ernst genommen und kann zu disziplinarischen Maßnahmen führen.
Künstlerische Freiheit
Künstlerische Freiheit ist ein elementarer Teil unserer Arbeit und fließt in all unsere kreativen Prozesse ein. Damit einher geht die besondere Verantwortung, die notwendigen künstlerischen Entscheidungen und Prozesse mit Professionalität, Transparenz und Sorgfalt zu planen und unter Beachtung der von uns vertretenen sozialen Werte umzusetzen.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Nachhaltigkeit wird angestrebt durch die Orientierung an langfristigen Zielen, die Berücksichtigung der Bedürfnisse von zukünftigen, nachwachsenden Generationen sowie ein ressourcen- und umweltschonendes Wirtschaften. Neben Fragestellungen des individuellen Verhaltens soll auch der Produktionsbereich nachhaltig gestaltet werden etwa durch den Einsatz umweltfreundlicherer Materialien oder die Wiederverwendung produzierter Dekorationen und Kostüme.