Plateau Effect

Summary

Tanzstück von Jefta van Dinther
Sounddesign von David Kiers

In Jefta van Dinthers Plateau Effect gleichen die Tänzerinnen und Tänzer einer Gemeinschaft, die in fortwährendem und rastlosem Wandel wechselnde Terrains in stetiger Bewegung durchwandert. Tätigkeiten wie Kommunizieren, Transportieren, Konstruieren und Bewohnen werden zu Choreographie, wenn sie als gemeinsames Handeln dargestellt werden; keine dieser Aktionen ist einer einzigen Person allein möglich. Durch Körper und Stimme, durch Sound, Licht und Materialien nähert sich diese Kraft des Gemeinschaftlichen dem Publikum, um sich sodann auch schon wieder zu entfernen. Eingebettet in die Klanglandschaften von David Kiers, mit dem Lichtkonzept von Minna Tiikkainen und der Szenographie der Künstlergruppe SIMKA, scheint die Aufführung von Plateau Effect durch eine Sequenz sehr aufwändiger Prozesse scheinbar hindurchzurasen, vibrierend und unaufhaltsam.
Mit den Tänzerinnen und Tänzern sucht Jefta van Dinther nach dem Effekt unklarer Orientierung und nach der Herausforderung für den Betrachter, verschiedene Ebenen von Choreographie, Licht und Bühne gleichzeitig zu erfassen. Das Wechselspiel untereinander und innerhalb der Aktionen der Tänzerinnen und Tänzer einerseits, ihre Interaktionen mit den Materialien andererseits: Es entsteht eine ‹Choreographie der Materie›. Kleinigkeiten verschmelzen zu verblüffender Größe, sodass die nüchterne Wirklichkeit des Materials gewissermaßen in einen psychedelischen Ausnahmezustand gerät. An der Schnittstelle zwischen Fakten und Glauben-machen-Wollen prüft Plateau Effect unsere Fähigkeit, das Hier und Jetzt zu überschreiten.Plateau Effect ist 2013 für das Cullberg Ballet entstanden.

Choreographie: Jefta van Dinther
Bühne: SIMKA
Licht: Minna Tiikkainen
Choreographische Assistenz: Thiago Granato

Premiere: 6. September 2019, Komische Oper Berlin

Spieldauer: 1 Std. | keine Pause
Musik vom Tonträger