Kathlyn Pope

Steckbrief

‍In Belfast geboren wurde Kathlyn Pope an der Bush Davies Ballet School und der Royal Ballet School London zur Tänzerin ausgebildet und gleich nach ihrem Abschluss von Gert Reinholm an das Ballett der Deutschen Oper engagiert. Hier tanzte sie über zwei Jahrzehnte im gesamten Repertoire, vor allem auch zahlreiche Solorollen bedeutender Choreograph*innen wie Karol Armitage, George Balanchine, Ray Barra, Maurice Béjart, Christopher Bruce, Michael Clark, Nacho Duato, Molissa Fenley, William Forsythe, Ronald Hynd, Kurt Jooss, Jiří Kylián, Rudolf Nurejew, Valery Panov, Roland Petit, Angelin Preljocaj, Peter Schaufuss und Meg Stuart. Von 2004 bis 2013 setzte sie ihre Laufbahn im Staatsballett Berlin als Tänzerin und später als Charaktersolistin fort. Über die Jahre ihrer Bühnenlaufbahn hinweg widmete sie sich immer auch dem Choreographieren, unter anderem für Events (z.B. BMW, Dresdner Bank und der Werbespot Swan Lake für LOEWE), vor allem aber auch für das Choreographiewerkstatt-Format Shut up and dance!, ihre Kreationen wurden im Club Berghain (Gelbfrucht on Velvet Underground) und in der Komischen Oper Berlin (Space Control Area) in der Komischen Oper Berlin uraufgeführt.

Kathlyn Popes besonderes Interesse gilt seit jeher der Idee, einem breiteren Publikum, Kindern und Jugendlichen die Türen in die Welt des Tanzes zu eröffnen. Ihre Initiative für Education-Formate mündete in zahlreiche Projekte, die sie neben ihrer Tänzerinnen-Laufbahn konzipierte und teilweise mit Partnerschulen choreographisch gestaltete: Einsteins Träume, Grenz_los oder Dance Track für die Leichtathletik-WM IAAF 2009 am Brandenburger Tor. Ihre Inszenierung Märchenballett Dornröschen gehörte von 2007 bis 2013 ins Repertoire des Staatsballetts, denn es war ihr gelungen, kleinste Kinder an eine Ballett-Aufführung heranzuführen. 2009 schloss sie zudem ihr Studium an der Universität München als «Projektleiterin Tanzkunst in der Schule» ab, und 2010 erhielt sie ihr Diplom als Tanzpädagogin der Royal Academy of Dance London mit Auszeichnung um mit dieser Methodik klassischen Tanz zu unterrichten.

Auf dieser Grundlage wirkte sie als Pädagogin und Choreographin, sodann auch bei Tanz ist KLASSE!, dem Education Programm des Staatsballetts Berlin, das 2007 gegründet wurde. 2012 inszenierte sie Romeo & Julia für die Benefizgala des Lions Club Wannsee an der Deutschen Oper Berlin mit 105 Jugendlichen aus fünf Berliner Schulen mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Steven Sloane und der Beteiligung von Fritzi Haberland und Jörg Löw. 2013 Parade & Potpourri für GESOBAU AG, 2016 Bona nox mit dem Kammerorchester der Deutschen Oper Berlin in der Tischlerei.

Darüberhinaus wird sie regelmäßig als freie Choreographin und/oder Bewegungs-Coach verpflichtet: 2009 für Karsten Wiegands Faust-Inszenierung der Berliner Staatsoper, 2017 für Tobias Kratzers Zoroastre an der Komischen Oper Berlin, 2015 für Todd Fletchers Musical Turbulence im ATZE Musiktheater Berlin und Fletchers HochHinaus, (2017 im Leipziger Werk II, PluralArts International). 2022 inszenierte und choreographierte sie Geschwinde ihr wirbelnden Winde, ein Bach-Projekt für das Kinderopernhaus und das Opernstudio der Staatsoper Unter den Linden. 2023 choreographierte sie das Lied- und Chanson-Projekt réBelles! le concert in der Berliner St. Elisabeth-Kirche und leitete die Wiederaufnahme ihres Dornröschen (koproduziert vom Berlin City Ballet im Berliner Theater am Pfefferberg). 

Ihr Erfahrungsschatz als Tänzerin und Performerin in allen Genres, vom klassischen Ballett bishin zu experimentellen Tanzformen, fließt in ihre Arbeit als Choreographin und Tanzpädagogin ein. Zudem ist sie als Jurorin, Mentorin, Meisterkursleiterin und individueller Coach aktiv.

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