Ballett in vier Akten
Musik von Ludwig Minkus
Vor dem exotischen Panorama eines phantastischen Indiens, in schwüler Atmosphäre, in der man erlesene Sandelholzdüfte zu atmen glaubt, entfaltet sich die Geschichte einer verbotenen Liebe. Nikia, die Bajadere, hat als Tempeltänzerin ihr Leben den Göttern geweiht, liebt aber den Krieger Solor. Er ist allerdings bereits Hamsatti, der Tochter des mächtigen Radschas, als Ehemann versprochen, die von Eifersucht getrieben die Tempeltänzerin ermorden lässt. Einzig im geheimnisvollen «Königreich der Schatten» sind die Liebenden vereint. Dieser berühmte «Schatten-Akt» ist es auch, der dem selten aufgeführten Ballett zu Weltruhm verholfen hat. 32 Tänzerinnen erschaffen darin das faszinierende Bild einer nicht enden wollenden Traumsequenz, in der der klassische Tanz wie sonst selten zelebriert wird. Die Solisten des Ensembles sowie das Corps de ballet tanzen einige der schönsten und zugleich anspruchsvollsten Partien des Ballettrepertoires.
Vladimir Malakhovs eigene choreographische Fassung des Klassikers wurde 1999 an der Wiener Staatsoper zur Premiere gebracht, und schwelgt in berauschenden Farben und opulenten Bühnenbildern von Jordi Roig. Das musikalische Material und die szenische Überlieferung des vierten Akts galten seinerzeit als verloren, sodass Malakhov eine eigene Szenenfolge zusammenstellte und Musik von Marius Petipa arrangieren ließ, um die Choreographien rund um die Variation des Goldenen Gottes bis zum Einsturz des Tempels neu zu erarbeiten.
Choreographie und Inszenierung: Vladimir Malakhov nach Marius Petipa
Bühnenbild und Kostüme: Jordi Roig
Musikalische Leitung: Michel Quéval
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Schülerinnen der Staatlichen Ballettschule Berlin
Premiere | Berliner Erstaufführung: 8. Dezember 2002
Staatsoper Unter den Linden
Spieldauer 2 Std. 50 Min. | eine Pause
Die Bajadere wurde 2010 auf der Bühne der Deutschen Oper Berlin wiederaufgenommen.