Ballett in drei Akten in sieben Szenen mit Prolog
Choreographie und Inszenierung von Víctor Ullate
Musik von Ludwig Minkus
Don Quixote, dessen Kampf gegen Windmühlen zum Bild der Vergeblichkeit jeden Tuns geworden ist, hat seine eigene Methode, um dennoch den Glauben an das Gute und seine Ideale von Großzügigkeit und Gerechtigkeit nicht zu verlieren. Seit Jahrhunderten nutzt der Bühnentanz die literarische Vorlage von Miguel de Cervantes, um spanisches Lokalkolorit in Szene zu setzen und so der Faszination am seinerzeit exotisch Fremden eine temperamentvolle Form zu geben. Das abendfüllende Ballett, das Marius Petipa 1869 zur Musik von Ludwig Minkus anlegte, gehört bis zum heutigen Tag zu einem der beliebtesten Werke des klassischen Repertoires, bei Publikum und Interpret*innen gleichermaßen.
Das Staatsballett Berlin präsentiert Don Quixote in der Fassung von Víctor Ullate. Um den allzu gewohnten Klischees oberflächlicher Folklore im Ballett zu entkommen, strebt der spanische Choreograph und Pädagoge einen authentischen Charakter an. Sein raffinierter Stil erfordert nicht nur die prägnante Ausführung von Originalbewegungen, wie sie in der ‹Escuela Bolera› getanzt werden oder aus der gelebten Tradition des Flamenco kommen, sondern entscheidend ist für seine Lesart eine besondere innere Haltung. Sie fordert die aufrichtige Emotionalität der Tänzer*innen heraus: Elegante Ernsthaftigkeit und sprudelnde Lebensfreude bereichern die tänzerische Virtuosität um die Energie ihrer ursprünglichen Bedeutung, das ‹parfum espagnol›, das sehr genau definiert ist.
Víctor Ullate ließ Ludwig Minkus' Partitur um Musik eines Gitarren-Virtuosen ergänzen, die nicht nur mit dem Orchester erklingt, sondern in einzelnen Passagen auch improvisiert gespielt wird.
Choreographie und Inszenierung: Víctor Ullate nach Marius Petipa und Alexander A. Gorski
Musik: Ludwig Minkus und José María Gallardo del Rey
Libretto: Marius Petipa in der Überarbeitung von Alexander A Gorski nach Episoden aus Miguel de Cervantes' gleichnamigem Roman
Bühne und Kostüme: Roberta Guidi di Bagno
Licht: Marco Filibeck
Einstudierung: Eduardo Lao, Ana Noya
Musikalische Leitung: Robert Reimer
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Premiere: 16. Februar 2018, Deutsche Oper Berlin
Spieldauer: 3:00 h inkl. zwei Pausen