Premiere

Minus 16

Zusammenfassung

Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin

Weltweit arbeiten Ballett- und Tanzkompanien zusammen mit Ohad Naharin: Der israelische Choreograph ist seit vielen Jahren ein großer Name in der Tanzwelt, seit er mit seiner Kompanie, der Batsheva Dance Company in Tel Aviv, einen neuen Bewegungsansatz entwickelte, der von den Tänzer*innen vor allem Persönliches verlangt. Das Prinzip seiner so genannten Gaga-Methode verlangt die rückhaltlose Öffnung, um sich Bewegungsmaterial jenseits von Schritten und Musikalität zu eigen zu machen. Sein halbstündiges Stück Minus 16 ist eine temperamentvolle Choreographie, in der sich ein großes Ensemble mit überschäumender Bewegungsfreude und akrobatischer Kühnheit zu den Klängen von populärer kubanischer und israelischer Musik präsentiert. Seit seiner Uraufführung 1999 beim Nederlands Dans Theater ist Naharins Stück eine Hommage an Tanzlust und Lebensfreude, die Tänzer*innen wie Zuschauer*innen von den Stühlen reißt.

SAABA ist das vierte Werk, der international gefeierten Choreographin Sharon Eyal, das das Staatsballett Berlin zeigt. In unverwechselbarer Manier entfaltet sich ein weiteres und ganz neues ihrer geheimnisvollen Universen. Komponist Ori Lichtik webt diesmal gekonnt auch Pop in die musikalische Komposition, die zwischen verschiedenen Genres wechselt. Sharon Eyals unverwechselbarer Stil von hypnotischer, pulsierender Kraft entfesselt auch in diesem Soundspektrum seine volle Wirkung.

Während der Aufführung werden unvermittelte und starke Sound-Effekte ausgelöst, die unter Umständen ein gewohntes Maß überschreiten.

Autogrammstunde im Foyer
In der Pause signieren Tänzer*innen des Staatsballetts Berlin am Infotisch des Freundeskreises im Parkettfoyer Ihre Programmhefte und Ensemblebroschüren.

21.11. Anthony Tette & Dominic Whitbrook
24.11. Gregor Glocke & Cameron Hunter (15 Uhr)
24.11. Vivian Assal Koohnavard & Ross Martinson (19 Uhr)
29.11. Eloïse Sacilotto & Fiona McGee

Videos / Trailer

Keine weiteren Vorstellungen in dieser Spielzeit.

Info

Deutsche Oper Berlin
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung

«Geheimnis und Zerbrechlichkeit, reife Bewusstheit und die Fähigkeit zu träumen.»

Maria Grazia Chiuri, Creative Director der Dior Women's Collection

Ich kam mit Sharon Eyals Arbeit erstmals durch Carlo Fuortes in Kontakt, als er Direktor des Teatro dell’Opera di Roma war. Unsere Zusammenarbeit begann, als ich eine Kollektion vorstellte, die dem Tanz gewidmet war – das war die DIOR Prêt-à-Porter Kollektion für Frühjahr-Sommer 2019, die im September 2018 in Paris präsentiert wurde. Ich bin wirklich fasziniert vom Tanz – er berührt mich in all seinen Ausdrucksformen. Der Tanz ist ein zutiefst befreiender Akt, erfordert aber zugleich große Disziplin.


Von Anfang an war unsere gemeinsame Arbeit von sehr ähnlichen Sichtweisen und Absichten geprägt. Ab dem Zeitpunkt dieser ersten Begegnung haben wir eine Beziehung des Respekts und der Freundschaft zueinander aufgebaut, die im Laufe der Zeit als wir uns besser kennenlernten, noch gewachsen ist. Dies hat zu einer echten, tiefen Verbindung geführt und ließ viele weitere Gelegenheiten für gemeinsame Projekte entstehen, sowohl für die Präsentation meiner Kollektionen als auch für Sharons künstlerische Vorhaben. In ihrer Poetik besteht eine tiefe Verbindung, die Geheimnis und Zerbrechlichkeit, reife Bewusstheit und die Fähigkeit zu träumen vereint. Es war die Bewegung zwischen diesen Extremen, die mich fesselte – eine Bewegung, die durch eine Schönheit geschärft wird, die durch viele Schichten und Ebenen definiert ist, und die durchaus verstörend sein kann, obskur, beunruhigend und ein anregender Anlass zum Nachdenken bietet. Eine Schönheit, die sich wandelt durch die Zeit und die Intensität der Emotionen.

So wie ich es in der Mode tue, feiert auch Sharon Eyal den Körper in all seiner Stärke und Geschmeidigkeit, indem sie Beziehungen aufbaut und Atmosphären schafft. Daher habe ich für SAABA, Sharons Stück für die Danskompami am Opernhaus Göteborg in Schweden, hautenge fleischfarbene Trikots entworfen, deren Textur es erlaubt, sich in Dior-Spitze aufzulösen, und die sich dann in Risse, Löcher und Fetzen ausdehnt, in eine vergängliche Materialität, die die Idee einer Schönheit widerspiegelt, die zugleich zart und stark ist, die unvollkommen ist und genau deshalb poetisch.