Out of 99

Zusammenfassung

Variationen über ein Thema von Robert Schumann aus op. 99 / Musik von Robert Schumann, Clara Wieck und Johannes Brahms

Leo Mujic tritt als Choreograph mit seiner intensiven Bewegungssprache zunehmend öfter in Erscheinung und dürfte dem Berliner Publikum inzwischen längst ein Begriff sein. In seiner Arbeit für das Staatsballett spürt er der Atmosphäre nach, die sich aus dem unmittelbaren Dialog live gespielter Klaviermusik mit den Tänzern seiner Choreographie ergibt.

1853 besucht ein gerade erst 20-jähriger, noch unbekannter Komponist und Pianist Clara und Robert Schumann. Der junge Mann macht künstlerisch und menschlich einen tiefen Eindruck auf das Musiker-Ehepaar, und es lässt sich schwer feststellen, wer von beiden mehr in ihn, Johannes Brahms, verliebt gewesen ist. Als Robert Schumann 1854 erkrankt und nach einem Selbstmordversuch in eine Nervenheilanstalt gebracht wird, steht der junge Johannes nicht nur der Konzertpianistin Clara, die Mutter von acht Kindern ist, zur Seite, sondern er bleibt auch der Mittler zwischen Clara und Robert.

Die innige Verbindung der drei findet ihren Ausdruck auch musikalisch. Das Thema des ersten Blattes aus Robert Schumanns «Bunten Blättern» op. 99 (veröffentlicht 1852) ist es, das zuerst Clara Schumann (1853) und dann auch Johannes Brahms (1854) zu Variationen anregte, die sie sich gegenseitig vorspielten. In Out of 99 kommen neben Robert Schumanns Thema die Variationen 1, 3, 5, 6 und 7 von Clara Schumann und die Variationen 1, 7, 8 und 16 von Johannes Brahms zur Aufführung. Verbunden werden die Klavierstücke durch elektroakustische Kompositionen von Arne Vierck.

Choreographie: Leo Mujic
Bühne und Kostüme: Thomas Mika
Assistentin des Choreographen: Ilja Louwen

Am Flügel: David Johnson

Uraufführung: 12. März 2006, Deutsche Oper Berlin
Spieldauer: 30 Min.

Out of 99 wurde aufgeführt als ein Teil des Abends Triple Bill.