Ballett von Boris Eifman
Musik von Peter I. Tschaikowsky
Boris Eifman gilt als einer der profiliertesten und interessantesten russischen Choreographen der Gegenwart. Er bekennt sich zu einem leidenschaftlichen «Ballett-Theater», bei dem dramatischer Ausdruckswille die Grundlage für das Tanzen ist. Eifman bleibt dabei dem klassischen Tanz verpflichtet, verfolgt aber mit seinen Choreographien das Ziel, «den Menschen nicht nur eine ‹Augenweide› zu präsentieren, sondern vielmehr ihre Empfindungen und Gefühle anzusprechen, um ein gemeinsames lebendiges Ritual zu initiieren».
Sein Ballett Tschaikowsky ist als eine psychologische Personen-Studie zu verstehen. Peter I. Tschaikowsky hatte den Entschluss gefasst, seine sichere, gutbürgerliche Stellung aufzugeben, um sich ganz dem musikalischen Schaffen zu widmen, zu dem es ihn so leidenschaftlich drängte. Zeitlebens wurde er aber das Gefühl einer tiefen inneren Unruhe und Heimatlosigkeit nicht los. Seine emotionale Zerrissenheit findet Ausdruck in seinen Kompositionen – Anlass für Boris Eifman, der Gefühlswelt des großen russischen Komponisten choreographisch nachzuspüren.
Choreographie und Inszenierung: Boris Eifman
Bühne und Kostüme: Viacheslav Okunev
Licht: Gleb Filshtinsky
Musikalische Leitung: Alexander Sotnikov
Staatskapelle Berlin
Premiere: 4. Mai 2006, Staatsoper Unter den Linden
Spieldauer: 2 Std. 10 Min.| eine Pause